Use Cases

Die Corona-Krise offenbart das Risiko wirtschaftlicher Beeinträchtigungen, ausgelöst durch den Einbruch von Versorgungsketten sowie die Stilllegung von Produktionsstätten. Zur Vermeidung von Versorgungsengpässen ist daher eine vorausschauende Identifikation produktions-, system-, und krisenrelevanter Güter und ihrer Versorgungswege nötig. Das Projekt entwickelt die technischen Voraussetzungen für die präventive Analyse von Krisen- und Katastrophensituationen und ermöglicht so Entscheidungen zur Steigerung der Resilienz von Versorgungsnetzen.
Bei der Erarbeitung der Lösung werden zwei komplementäre Perspektiven zu Grunde gelegt. Zum einen werden auf Unternehmensebene Resilienz und Kriseneffekte für konkrete Wertschöpfungsketten fokussiert; zum anderen wertschöpfungsketten-übergreifende Effekte auf der Ebene von Märkten, Branchen-Ökosystemen, Regionen oder der Gesamtwirtschaft. Obwohl der Projektansatz für Unternehmen aller Größen, Branchen und Bereiche ausgelegt ist, orientiert sich seine erste Umsetzung an den Bereichen Produktion, Groß- und Einzelhandel inkl. Zulieferer und Logistik sowie Landwirtschaft.

Industrielle Use Cases der Partner infineon und Siemens bringen Schwerpunkte aus den Bereichen der Produktion und Lieferketten ins Projekt ein und treiben gemeinsam mit einer Vielzahl assoziierter Partner die Entwicklung realistischer Fragestellungen und belastbarer generischer Lösungen voran. Der Partner DATEV verwaltet über ihr Beraternetzwerk Daten von ca. 2,6 Millionen deutschen Unternehmen (darunter ca. 73 Prozent der deutschen KMU). Daneben bringt das DIW seinen breiten und historischen Datenfundus seit 1925 mit ins Projekt ein.
Vielfältige anwenderseitige Nutzeneffekte sind zu erwarten, z.B. im Zusammenhang mit der Aufrechterhaltung oder flexiblen Adaptation von Wertschöpfungs- oder Lieferketten, aber auch bei der Gestaltung von professionellen Beratungsangeboten oder öffentlichen Fördermaßnahmen.

• Optimierung von Nachfragevorhersagen: Erhöhung von Planungsflexibilität und Plaungssicherheit
• Resiliente Produktion Risiko-Mitigation bezüglich kritischer Parameter, z.B. Produktions- und Lagerstätten, Produktionsabläufe, Lieferketten
• Wertschöpfungsketten-übergreifende Resilienz: Analyse von Branchenökosystemen in Produktion, Landwirtschaft und Handel unter verschiedenen Perspektiven